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Standort und Baumartenwahl

Als Standort kommen Acker- und Wiesenflächen in Frage, in Gebieten mit einer Jahresdurchschnittstemperatur ab 6 Grad. Für Pappel und Weide muss ausreichend Wasser (Niederschlag oder Grundwasser) vorhanden sein, mindestens 350-400 mm in der Vegetationszeit. Bezüglich Wasserangebots im Boden ist ein Blick in die digitale Bodenkarte (eBod>>) interessant.

Je nach Standort können einige wenige Baumarten für die Anlage von Energieholzflächen empfohlen werden.

Dabei sind folgende Voraussetzungen  notwendig:
-    Rasches Jugendwachstum
-    Hohe Wiederausschlagfähigkeit nach Ernte

Folgende Baumarten erfüllen diese Voraussetzungen:
-    Pappelarten (Populus sp.) und deren Hybride >>
-    Weidenarten (Salix sp.) und deren Hybride >>
-    Robinie oder „Akazie“ (Robinia pseudoacazia) >>
-    Schwarz- und Grauerle (Alnus glutinosa und A. incana)
-    Andere Baumarten in Erprobung

Hybride sind Individuen, die aus einer Kreuzung zwischen Eltern verschiedener Arten oder Unterarten hervorgegangen ist.

Alle verwendeten Baumarten sind Lichtbaumarten und benötigen daher ausreichend Licht zum Wachsen. Bei zu starkem Dichtstand kommt es zu Ausfällen. Daher müssen die Pflanzabstände an die Umtriebszeit angepasst werden.

Standortseigenschaften:

Pappel: tiefgründige, gut durchlüftete Böden, ausreichende Wasserversorgung (Grundwasseranschluss in mind. 3 Meter oder Niederschlag in der Vegetationszeit von mind. 350 mm), pH-Wert von 5,5 bis 6,5 (über pH von 7,0 können Chlorosen auftreten), Durchschnittstemperatur über 8 Grad

Weiden:
tief- bis mittelgründige Böden, ausreichende Wasserversorgung (Grundwasseranschluss in mind. 3 Meter oder Niederschlag in der Vegetationszeit von mind. 350 mm), pH-Wert von 5,0 bis 6,5, Durchschnittstemperatur über 6 Grad

Robinie: tief- bis mittelgründige Böden, geringe Wasser- und Nährstoffversorgung, auch höhere pH-Werte möglich, Durchschnittstemperatur über 8 Grad, optimal ist Weinbauklima, frostgefährdet

Schwarzerle: besiedelt extrem nasse Standorte, auch pH-Werte unter 5 möglich

Grauerle: hohe Wasseransprüche, aber keine staunassen Standorte wie die Schwarzerle, breite Skala an Klimabedingungen

Sorten und Klone:

Bei Pappel, Weide und Robinie werden unterschiedliche Sorten und Klone verwendet.
Bei der Pappel sind dies hauptsächlich Hybride von Schwarz- und Balsampappel, wobei die Regel gilt: je kälter das Gebiet, desto weniger Schwarzpappel sollte der Hybrid enthalten. Als Schwarzpappeln werden vor allem P. nigra und P. deltoides verwendet, bei der Balsampappel P. trichocarpa und P. maximovicii.

Wichtigste Pappelsorten:

(Anmerkung: viele Klone haben mehrere Bezeichnungen, die Nummern mit einem T vorne sind österreichische Prüfnummern)

- Sorte Pannonia = Bayiti 1 = 79/122 = H490-3

- Sorte Kopetzky = Bayiti 2 = 79/259 = H490-4 

- Sorte Max (Max1 = J101, Max2 = J102 = T69/4, Max3 = J106, Max4 = J105 = T69/8, Max5 = J104 = T69/13)

- Kornik, OP42, H275, Matrix, Muhle Larsen

Alte Sorten: Oxford = T1, Androscogin = T2, Rochester = T3, I214 = T107, Jacometi 75A = T102, I130 = T71/13
Italienische Sorten der Fa. Franco Alasia (alle sortengeschützt):

 Neue Sorten: AF7, AF13, AF19

 

Bild: Vergleich neuer Klon Sirio zu altem Spitzenklon I214  ----------------------------------------->

 

Weidensorten der Fa. Lantmännen aus Schweden (alle sortengeschützt):

SVEN (Salix viminalis x Salix schwerinii)
TORA (Salix schwerinii x Salix viminalis)
TORDIS ((Salix viminalis x Salix Schwerinii) x Salix viminalis)
INGER (Salix triandra x Salix viminalis)

Neue Sorten: Klara, Lisa, Stina, Dimitrios

Baumweiden:

Express, Dravamenti, 5.03

Wichtigste Robinienherkünfte:
Nyrsegi, Apalachia, Zalai, Jaskiseri, Selektion Tulln

Turbo Robinie aus Ungarn

 

Pflanze oder Steckling:
Bei Pappel und Weide werden vorwiegend Steckhölzer verwendet. Diese sind ca. 20 cm lang und meist daumenstark. Stecklinge kosten bei Weide 6 bis 10 c pro Stück, bei Pappel rund 15 bis 26 c pro Stück.

Beim Nachbessern von Flächen nach dem ersten Anwuchsjahr können auch bewurzelte Pflanzen verwendet werden. Bei Erle und Robinie werden eigentlich immer bewurzelte Pflanzen gesetzt.

Achtung bei Eigenanzucht:

Bei eigener Stecklingsproduktion muss darauf geachtet werden, dass manche Sorten geschützt sind und nicht vermehrt werden dürfen, bei manchen Klonen muss eine Forstgartennummer beantragt werden und nur wenige dürfen ohne jeglicher Genehmigung vermehrt werden (zB Max-Klone).

Rechtlicher Ablauf Vermehrung>>

Empfohlen wird dringend:

Dies ist wichtig bei

 

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